Freitag, 30. November 2007

ratio am ultimo

nach allen erkenntnissen in diesem monat gibt es eine erwiderung. eine erwiderung auf die behauptung, nur natuerlich submissive wesen seien echt submissive wesen.
nun, wenn es der mensch selber macht und sich im freien willen unterwirft, ist es nicht natuerlich sondern kuenstlich. unterwift sich der submissive mensch nicht im freien willen, liegen anschein und tatsaechlicher zustand weit auseinander, es ist also nicht echt.
der november war alles andere als truebe.

Freitag, 23. November 2007

echtheitsmerkmale

immer wieder gerne und kontrovers diskutiert:
was ist echt? eine sache oder eine aussage, bei der uebereinstimmung zwischen anschein und tatsaechlichem moeglichst gross ist. also beispielsweise die muenze, die golden glaenzt UND bei der materialpruefung sich als goldhaltig entpuppt, ist eine echte goldmuenze.
die philosophie hat aus der echtheit einen ihrer wichtigsten grundbegriffe abgeleitet, die wahrheit. nach der sucht gelegentlich die gesamte menschheit. und ist mit den antagonisten, der falschheit, der luege und dem irrtum geschlagen.
zu allem ueberfluss verwirren uns denker wie umberto eco, die die existenz von wahrheit, zumindest aber von richtig und falsch, in frage stellen.
aber genug der ausschweifenden theorie.
um es ganz einfach auszudruecken: etwas ist echt, wenn es so ist, wie es von allen seiten betrachtet den anschein erweckt.
nichts deutet darauf hin, dass echtheit nur mit einer mindestanzahl von erfuellten merkmalen, die ueber den erweckten anschein hinausgehen, gegeben ist.

Mittwoch, 21. November 2007

einschub 2

heute wieder bei dr. elb gewesen. die weiten des internets als medialisierung von bdsm. es haette so nett werden koennen, die sklavenzentrale zu deklinieren. aber einmal mehr blieb das seminar an der gewalt haengen. tatsaechlich behauptet die haelfte des seminars, bdsm im metakonsens schliesse anwendung von gewalt aus. oder, fuer zweifler formuliert, was wie gewalt in anderem kontext aussieht ist im bdsm kontext unter dem metakonsens keine gewalt.
verwirrend.
und gamz schoen riskant. wer gewalt aussperrt und verleugnet kann auch ihren missbrauch nicht erkennen.

dominanz & devotion

auch interessant:
dominanz wird in ganz unterschiedlichen kontexten sehr aehnlich benutzt. als gegenstueck zu dominant im bdsm kontext wird devot benannt.
was bleibt ist die suche nach einer quelle, welche die in der bdsm szene haeufige wortpaarbildung von dominant und submissiv erlaeutert.

Montag, 19. November 2007

submissivitaet

ganz interessant:
waehrend die (sexuelle) submissivitaet der frau seit vielen jahren polarisiert (auch innerhalb der feministischen bewegung), ist die (sexuelle) submissivitaet des mannes kaum ein wort der erwaehnung wert.

Sonntag, 18. November 2007

kunst & natur

kunst kommt von koennen. doch im gefolge der aufklaerung wird kunst als gegensatz zur natur gesehen. gelegentlich sogar als deren verbesserung.
wenn also von *natuerlich* die rede ist, gilt es erst einmal die position dessen zu verorten, der diesen begriff verwendet. ist natuerlich das gegenteil von kuenstlich im wortgebrauch? oder ist kunst einfach gekonnt und natur unvollkommen?
vielleicht trifft es der folgende ansatz fuer die mehrzahl der leser. natur ist nicht vom menschen gemacht, was vom menschen gemacht ist ist kuenstlich, manches davon kunst.

Mittwoch, 14. November 2007

einschub 1

heute im seminar von dr. elb gewesen. ein viel diskutierter begriff: der meta-konsens.
die referentin beschrieb ihn als vereinbarung, in einer beziehung das machtgefaelle freiwillig aber dauerhaft festzuschreiben. die freiheit, seine freiheit komplett abzugeben.
am rande floss ein, dass diese freiheit natuerlich wiederherstellbar sei. und manchmal brauche es gleiche augenhoehe zur neuverhandlung des meta-konsenses.
wenn das kuenftig nicht mehr nur am rande einfliesst, kann es vielleicht wissenschaftlich betrachtet werden, das phaenomen des meta-konsenses. wenn die vernunft weiterhin am rande bleibt, bleibt der meta-konsens magie.

Montag, 12. November 2007

grenzen

rundherum um die eigene position ist raum zum manoevrieren. mal mehr in die eine, mal weniger in die andere richtung. irgendwann ist eine grenze erreicht.
bevor eine grenze ueberschritten werden kann, muss ihr verlauf erkannt sein.
je mehr positionen nahe des vermuteten grenzverlaufes bekannt sind, desto praeziser laesst sich der verlauf im verhaeltnis zur eigenen position bestimmen.

Sonntag, 11. November 2007

position

eine position zu finden ist schwer. sie zu verteidigen noch schwerwiegender. sowohl beim finden, als auch beim verteidigen, kann es zu verlusten kommen. auf den ersten blick erscheinen diese verluste so schwerwiegend, dass das finden der position in den hintergrund tritt.
auf den zweiten blick erweist sich das finden der position als sehr wertvoll. fuer den finder und fuer die position.

Dienstag, 6. November 2007

einleitung

leiten wir nicht um, wie die planer die verkehrsstroeme oder die zensoren die ip-pakete.
leiten wir nicht ab, wie die mathematiker die formeln oder die kaefige die blitze.
leiten wir nicht an, wie die lehrer die schueler.
bahnen wir
uns einen weg, gerade und frei. direkt und voller energie. jeder mit seiner weisheit.
leiten wir also ein. ihre augen in diesen text, ihre wahrnehmung in die wiedergegebenen gedanken.